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Mrz 09 2015

Happy Birthday, Barbie! – Das Schönheitsideal wird 56

©Klaus Rupp/ <a href="http://www.pixelio.de/media/ 42003" target="_blank">pixelio.de</a>

©Klaus Rupp/ pixelio.de

Sie ist nur ein Jahr jünger als die Pop-Ikone Madonna, hat sich aber besser gehalten. Sie stellt jedes Laufsteg-Model in den Schatten und verliert nie ihr Lächeln. Sie bekommt jedes Jahr neue Outfits, die nur für sie kreiert werden. Sie ist seit 56 Jahren der Traum vieler kleiner und großer Mädchen: Die Barbie! Aber ist die Puppe in den besten Jahren überhaupt noch zeitgemäß?

Endlos lange Beine mit gestreckten Füßen dran, damit die High Heels passen. Eine Wespentaille, die erwiesener Maßen zu wenig Platz für lebensnotwendige innere Organe lässt. Eine ansprechende Oberweite: Nicht zu klein, aber auch nicht pornös. Schlanke Arme mit feingliedrigen Fingern, die zum Arbeiten sicher nicht taugen. Ein Schwanenhals, das stets freundliche Gesicht einer makellosen 17jährigen und beneidenswert üppiges Haar.

Das ist die Figur von Barbie. Eine Figur, die nach maßgeschneiderten Klamotten verlangt. Und diese auch bekommt. Jahr für Jahr neue Kollektionen: Vom Strand-Outfit bis hin zur Berufsbekleidung. Denn Barbie  ist nicht nur schön und stilvoll, sondern emanzipiert genug für einen Beruf. Natürlich steht das Fräulein nicht beim Metzger hinter der Theke, sondern hat echte Traumberufe. Aber immerhin.

Leider ist sie damit sowohl figurbezogen als auch beruflich so weit von der Realität ihrer Fangemeinde entfernt, dass sie in die Kritik geraten ist. Als falsches Vorbild wird sie gesehen und damit von einigen sogar als Gefahr für die psychische Entwicklung der Kinder eingestuft. Weil kein Mädchen dieser Welt die Maße einer Barbie-Puppe erreichen könnte,das auf Dauer aber will, wenn es mit eben solchen Puppen spielt.

Natürlich könnte man widersprechen, dass hier eine ordentliche Portion Menschenverstand schützt. Nur leider entwickelt sich dieser bei Kindern erst noch. Und auch Erwachsene sind nicht davor gefeit, sich mit unrealistischen Trugbildern zu vergleichen. Schließlich lassen sich Frauen nur zu gern einreden, dass sie unbedingt abnehmen, absolut reine Haut und perfektes Haar haben müssen. Und Männer kämpfen gegen Haarausfall, Falten und Bierbauch.

Wohl der Grund, warum die Barbie ungewöhnliche Konkurrenz bekommt. Mit Lammily ist nun eine Puppe auf dem Markt, die wie eine gestutzte Form der Barbie aussieht. Die vollere Rundungen hat, realistischere Formen also und wenn man will sogar Narben, Hautunreinheiten und Orangenhaut. Aber muss das sein?

Müsste man dann nicht den Jungen dieser Welt die Heldenfiguren aus den Händen reißen. Weil sie deren Fähigkeiten genauso wenig erreichen werden, wie Mädchen die Figur einer Barbie. Scheinbar traut man den Jungs aber zu, Realität und Wirklichkeit auseinander zu halten, Mädchen wohl eher nicht.

Das könnte aber eher daran liegen, dass Superhelden im Alltag nicht ganz so präsent sind wie das von Barbie vorgelebte Schönheitsideal. Von jeder Zeitschrift, von jedem Werbeplakat schauen uns Gesichter und Körperformen an, die vielleicht nicht so dünn aber doch so makellos wie eine Barbie sind. Vielleicht sollte man diese Bilder dann deutlich als Fiktion kennzeichnen. Und Diät-Tipps aus Zeitschriften verbannen. Dann darf Barbie sicher auch in weiteren 56 Jahren immer noch die Heldin im Kinderzimmer sein.

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