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Apr 20 2012

Der Mensch – ein Frühlingstier?

©Kurt F. Domnik / pixelio.de

Es ist Frühling, es ist Wochenende und , hey, es soll sogar schön werden. Draußen, meine ich. Also mit viel Sonne, warmen Temperaturen und überall frischem Grünzeug. Was gleichbedeutend ist mit:es gibt wieder unzählige Pärchen, die ihr Liebesleben mit nach draußen in den Park, auf die Bank in der Fußgängerzone und natürlich auch mit zum Sport nehmen.

Angeblich sieht es im Frühling ja nicht nur so aus, als würde es mehr verliebte Leute geben, sondern ist auch so. Frühlingsgefühle nennt man das, wenn nicht nur Blumen sprießen und die Vögel vögeln, äh, zwitschern. Impulsgeber für diese Liebes-Willigkeit ist nach dieser Theorie das Hormon Melatonin, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst nach dem Motto: dunkel also schlaf, hell also wache. Womit wir in den Wintermonaten die Betten also angeblich nur zum Schlaf und nicht zum Beischlaf nutzen dürften.

So richtig einig ist sich die Wissenschaft diesbezüglich aber auch nicht mehr. Die einen führen die Geburtenquote an, die nach der Melatonin-Theorie um Weihnachten herum am höchsten sein müsste. Seltsamer Weise suchen die Leute aber eher in den Wintermonaten die Eier und haben dann Ostern oder gar erst im Sommer die Bescherung. In Zeiten von Pille und anderen wirksamen Verhütungsmethoden eigentlich auch offensichtlich, dass wir eher ohne Frühlingsgefühle unseren Nachwuchs bekommen, sondern das wann und wie schön selbst planen.

Abgesehen davon stellt Focus ganz richtig fest, dass wir ja nicht mehr bei Kerzenschein in der Wohnung hocken, wenn es draußen stürmt und schneit, sondern über genug Lichtquellen verfügen, die den Hormonhaushalt auch ohne Frühling ankurbeln. Wobei ich Kerzenlicht für gewisse Stunden ja durchaus reizvoll finde. Den Hormonhaushalt kann man dann ja mit den Waffen einer Frau und ein bisschen sexy Zubehör aufmöbeln. Manchmal reicht schon ein rein zufällig gerade an dem Kerzenschein-Abend getragenes neues Dessous und/oder ein raffinierter neuer Duft.

Eines jedoch muss man dem Frühling schon lassen: es gibt mehr zum Gucken. Wir Menschen sind schließlich auch irgendwo nur Pflanzen, die sich dem Sonnenlicht engegenstrecken. Was uns im Frühling nach draußen treibt und dort auch bleiben lässt. Und wenn mensch nicht gerade eine absolute Nachteule und/oder Informatikstudent/Kellerkind ist, räkelt er sich wie alle anderen tagaktiven Tiere in den wärmenden Strahlen und lässt sich den Pelz, äh die öfter wieder nackte Haut von allen Seiten erwärmen. Kein Wunder also, dass sich da auch unsere Gedanken erwärmen, um nicht zu sagen erhitzen.

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