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Jul 02 2014

Hab-ich-vergessen-Tag: Wozu der wohl gut ist?

andreas stix  / pixelio.de

andreas stix / pixelio.de

Heute ist der Hab-ich-vergessen-Tag. Den Satz hat wohl jeder schon einmal mehr oder weniger freiwillig von sich gegeben. Aber warum der gleich einen eigenen Gedenktag bekommt, ist nicht ganz klar. Dafür gibt es unzählige Möglichkeiten, wozu man ihn nutzen könnte. Ein paar Beispiele.

Hochzeitstag:

Für viele Frauen ist die Hochzeit das Ereignis ihres Lebens. Sie sind die Prinzessin von der sie als Mädchen geträumt haben, dürfen ein sündhaft teures Kleid tragen und werden angehimmelt. Daran erinnern sie sich gern. Weshalb es fatal ist, den Jahrestag dieses traumhaften Ereignisses einfach zu vegessen. Wenn man ihn natürlich cleverer Weise auf den 02. Juni legt, hat man zumindest immer eine Ausrede. An einem Tag zu heiraten, an dem das Hab-ich-vergessen gefeiert wird, kann doch bei jedem Hochzeitstag nur zu einem einzigen Satz führen: Hab ich vergessen, Schatz!

Wirklich vergessen:

Weitaus mehr Freunde macht man sich allerdings, wenn man den Hab-ich-vergessen-Tag dazu nutzt, wirklich Dinge zu vergessen. Zum Beispiel die Fehler, die ein anderer gemacht hat oder die einfach zu dessen Persönlichkeit gehören. Bei den Indianern würde man das Kriegsbeil begraben und eine Friedenspfeife rauchen. Heute trinkt man einen Kaffee, ein Glas Sekt oder eben ein Bier und sagt: Schwamm drüber. Alter Groll ist sowieso nicht gesund und wer weiß, was der Freund aus so einer zweiten Chance macht.

Nicht vergessen:

Manchmal muss man Dinge für etwas komplett anderes nutzen. In diesem Fall also dafür, sich an das erinnern, was man eigentlich schon vergessen hatte. Vielleicht denkt man mal wieder an die verstorbenen Großeltern, an Freunde, zu denen man Kontakt halten wollte, obwohl sie weit weg wohnen oder einfach doch mal wieder an das Buch, dass man schon so lange lesen will. Überhaupt ist es hin und wieder gut, sich an das zu erinnern, was einem selbst gut tun würde. Also auch an die Träume, die im Alltagsstress untergegangen sind.

Vergessen(d)en helfen:

Es gibt Leute, denen gelingt es nicht mehr, sich an alles zu erinnern. Demenzkranke leiden häufig darunter, dass sie einen Teil ihrer Erinnerungen eingebüßt haben, denn Erinnerungen machen uns oft auch zu dem, der wir sind. Oft sind diese Menschen in unserer Gesellschaft aufs Abstellgleis geraten und erhalten nur noch selten menschliche Zuwendung. Warum also nicht den Hab-ich-vergessen-Tag  dazu nutzen, den Vergessen(d)en eine Freunde zu machen?

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