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Apr 16 2012

No Sex and the City!

©halmackenreuter /pixelio.de

Die Serie „Sex and the City“ hat Kultstatus: man kennt die vier Frauen, hat mit ihnen geliebt, gelitten und letztendlich auch zwei Filme lang mitgefiebert. Die Sprüche von Carrie und Co. wurden reihenweise zu Running Gags und Insider-Witzen. Nun kommt mit „Girls“ eine neuen Serie, die aus einem Paralleluniversum zu stammen scheint.

Wieder ist es New York, wieder sind es vier Freundinnen Mitte Zwanzig, die in der großen Stadt auf der Suche nach der großen Liebe sind. Nur dass es bei diesen Frauen völlig planlos, erfolglos und entsprechend unglamourös zugeht. Von Manolo Blaniks sind die vier Protagonisten so weit entfernt, wie der Normalo-Zuschauer, statt Martinis gibt es Berauschendes und Bettgeschichten verlaufen unbefriedigend bis peinlich.

Keine Spur also von Samanthas unverfrorenen Sexabenteuern oder Mirandas coolem Leben als Anwältin mit Anhang. Vielleicht, aber nur vielleicht findet sich ja ein wenig von Carries Wortwitz oder Charlottes romantischen Träumereien auch bei den „Girls“ wieder.

Hoffentlich! Denn sonst stellt sich die Frage, welche Frau sich nach einem tristen Tag im Büro, dem alltäglichen Gerangel im Supermarkt und dem normalen Wahnsinn mit Kind noch eine Welt anschauen will, die genauso grau ist, wie die eigene. Lag nicht der Zauber von „Sex and the City“ darin, dass dort Kleider und Schuhe getragen wurden, die man selbst niemals anziehen würde. Weil sie a) zu teuer und b) zu gewagt waren? Hat frau sich diese Serie nicht eben darum angesehen, weil alles so glitzernd und makellos schön war? Lag der Kultstatus nicht genau darin begründet, dass die vier schönen Frauen Probleme hatten, über die man lachen konnte, Sprüche sagten, die man sich selbst niemals getraut hätte und Männer bekamen, die für die Verkäuferin am nächsten Kiosk völlig unerreichbar sind?

„Girls“ wird in Deutschland ab Herbst 2012 im Pay-TV ausgestrahlt. Dann wird sich zeigen, ob eine Serie nach dem Prinzip „No Sex in the City“ überhaupt ein Publikum findet. Bevor ich mir die Pleiten, Pech und Pannen im Sexleben anderer anschaue, versuche ich dann aber doch lieber, meinem Liebesleben neuen Schwung zu geben. Dazu macht man die Glotze auch lieber gleich ganz aus und lässt die eigenen Fantasie ein bisschen spielen. Am besten mit dem Partner – denn zu schlechtem Sex gehören auch immer mindestens zwei. Und manchmal wirken ein paar schicke Dessous schon wahre Wunder!

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