Schlagwort-Archiv: Eindruck

Mai 24 2012

Schwiegereltern oder Schwiegermonster

©Kreuznacher Zeitung /pixelio.de

Irgendwann ist es in jeder Beziehung soweit: man wird den Schwiegereltern vorgestellt. Zum einen ist das ein gutes Zeichen, da der Partner diesen Schritt nur geht, wenn es ihm ernst mit der Beziehung ist. Zum anderen birgt diese Begegnung Stolperfallen und Fettnäpfchen, die das Verhältnis zu den Schwiegereltern nachhaltig beeinflussen.

Die erste Begegnung mit den Eltern des Partners verläuft selten wirklich reibungslos. Selbst wenn es offiziell ein harmonisches Treffen war, kann man genauso gut angeeckt sein, ohne es bemerkt zu haben. Trotzdem sollte man sich davon nicht entmutigen lassen, sondern gut vorbereitet in das erste Zusammentreffen gehen.

Wenn einem die Menschen, die man trifft nicht völlig fremd sind, fühlt man sich auch selbst besser. Deshalb sollte man jede Gelegenheit nutzen, mehr oder weniger direkt Informationen über die Schwiegereltern zu sammeln. Natürlich kann man seinen Partner ein wenig ausfragen: Welche Hobbys hat der Vater, welche Interessen die Mutter, wie stehen sie zu bestimmten Themen und wo liegen bei beiden die Prioritäten im Leben?

Damit weiß man schonmal, worüber man mit den Eltern des Partners gut uns Gespräch kommen kann. Und welche Gesprächsthemen besser nicht angeschnitten werden sollten oder welche Verhaltensweisen bei den Schwiegereltern nicht so gut ankommen.

Ein sehr wichtiger Punkt bei der Recherche fürs große Familientreffen ist aber auch das Verhältnis des Partners zu seinen Eltern. Ihn direkt danach zu fragen, könnte bei (verborgenen) Konflikten schwierig werden. Anhaltspunkte für die Beziehung zwischen Partner und dessen Eltern lassen sich aber auch aus Gesprächen zu ganz anderen Themen herausfiltern.

Vielleicht lässt der Partner in einem Gespräch über ein befreundetes Paar einen Satz á la „Wie meine Eltern“ fallen oder vergleicht das Verhalten eines Freundes mit dem des eigenen Vaters. Wichtiger als das Gesagte selbst ist dabei das, was der Partner nicht sagt. Also das, was im Ton, in der Art der Formulierung und der begleitendenden Mimik liegt. Die Worte „wie mein Vater“ können z. B. begeistert, traurig oder abwertend ausgesprochen werden und lassen dadurch ebenso unterschiedliche Rückschlüsse zu.

Aufschlußreich ist auch, wie der Partner mit seinen Schwiegereltern umgeht oder generell zu ihrem Verhältnis zu ihren Eltern steht. Leben sie in einer intakten und liebvollen Beziehung zu den eigenen Eltern und ihr Partner bewundert sie dafür, wird es wohl in seiner Familie einige Konflikte geben. Auch sein Umgang mit ihren Eltern spiegelt die Umgangsformen in seiner Familie wider. Das gilt natürlich auch umgekehrt für ihr Verhalten seinen Eltern gegenüber.

Trotz aller Stolperfallen und Fettnäpfchen ist eine offene und freundliche Art immernoch die beste Verhaltensweise für die Begegnung mit den Schwiegereltern. Ist man in der schwierigen Lage, von Schwiegermutter – oder -vater nicht akzeptiert zu werden, heißt es Ruhe bewahren. Sich auf eine offenen Konfrontation einzulassen bringt genauso wenig wie sich in die Verteidigungsposition bringen zu lassen.

Deshalb auch in angespannten oder verletzenden Situationen Ruhe bewahren. Für bissige Kommentare zur Verhaltensweise der Schwiegereltern ist nach dem Treffen mit Sicherheit der bessere Zeitpunkt. Deshalb lieber Schweigen, Lächeln und Nicken bis die Schwiegermonster außer Reichweite sind. Denn wichtiger als diese Begegnungen mit den Schwiegereltern ist doch das Liebesglück mit dem Partner. Und dafür lohnt es sich allemal, ein paar Gemeinheiten auszuhalten.

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden Mehr Infos | Okay