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Okt 01 2012

Liebe am Arbeitsplatz Teil 3: Verliebt in den Azubi

©RainerSturm /pixelio.de

Liebe am Arbeitsplatz ist selten einfach zu leben. Unter Kollegen bringt sie Tratsch und Getuschel hervor, bei der Liebe zum Chef noch mehr Tratsch und vor allem Neid und der Flirt mit der neuen Auszubildenden kann richtig ernste Folgen haben. Doch Gefühle fragen ja bekanntlich nicht nach der Hierarchiestufe der Beteiligten.

Dabei kommt es gerade zwischen Auszubildenden und Ausbildern oder alteingesessenen Mitarbeitern schnell mal zu Schwärmereien. Der Neuling ist in der Regel recht jung, im Idealfall voller Tatendrang und bringt so frischen Wind in den Arbeisalltag der Firma. Das geht nicht an jedem Mitarbeiter spurlos vorbei.

Auch oder gerade Ausbilder entwickeln bei Auszubildenden deshalb manchmal Gefühle, die so nicht an den Arbeitsplatz gehören. Hier gilt es, die Freude über den Enthusiasmus, Fleiß und/oder die Gelehrigkeit des Schützlings nicht mit Liebe zu verwechseln. Denn genau das ist der Auszubildende: ein Schutzbefohlener.

Der Ausbilder soll dem Azubi ja nicht nur fachliche Kompetenzen in einem Fachgebiet vermitteln, sondern auch bei der charakterlichen Entwicklung unterstützen. Sein Schützling ist außerdem auf die Fähigkeiten und das Wohlwollen seines Ausbilders angewiesen, wenn er die Lehre erfolgreich  absolvieren will.

Da sich vor allem junge Leute von Kompetenz und scheinbar mühelosem fachlichem Können beeindrucken lassen, muss der Ausbilder auch in der Lage sein, sich von seinem Schützling (emotional) abzugrenzen. Natürlich ist es schön, vom Azubi bewundert zu werden und ihn zum Nacheifern animieren zu können. Seit es für die Position als Ausbilder kein Mindestalter mehr gibt, kommt es auch oft vor, dass der Altersunterschied zwischen Auszubildendem und Ausbilder nicht allzu groß.

Es gibt allerdings Grenzen, die einzuhalten sind. Nicht nur im Falle eines minderjährigen Auszubildenden kann eine Liebesbeziehung mit dem Ausbilder zur Kündigung durch den Arbeitgeber führen. Dann nämlich, wenn einer der Beteiligten nicht mehr seine volle Arbeitsleistung erbringt oder sich der Auszubildende durch die Beziehung berufliche Vorteile verschafft.

Ist der Auszubildende minderjährig, macht sich der Ausbilder sogar strafbar: „sexueller Missbrauch eines Schutzbefohlenen“ bedeutet für ihn dann bis zu fünf Jahren Haft.Von vornherein ausschließen darf der Arbeitgeber Beziehungen innerhalb der Belegschaft aber auch im Fall von Auszubildendem und Ausbilder nicht. Er kann beiden jedoch neue Aufgabengebiete zuteilen, sofern diese zumutbar sind.

 

 

 

Sep 20 2012

Liebe am Arbeitsplatz Teil 2: Verliebt in den Chef

©RainerSturm /pixelio.de

So tolerant sich die Gesellschaft im Bezug auf die Liebe am Arbeitsplatz gibt – die zwischen Chef und Angestellten hat nach wie vor mit jeder Menge Vorurteilen zu kämpfen. Leider bleibt dies selten ohne Folgen für die berufliche Laufbahn der Partner. Wie man trotz Beziehung mit dem Chef normal weiter arbeiten kann, lesen sie hier.

Im Allgemeinen sind die Regeln, die für die Liebe zum Chef gelten nicht viel anders als die für die Liebe unter Kollegen. Diskretion und Professionalität bei der Arbeit, Kontakte weiterhin pflegen und erst offen darüber reden, wenn beide eine gemeinsame Zukunft planen. Manche Dinge sollte man dabei jedoch konsequenter praktizieren bzw. zusätzlich beachten.

  • Erst darüber reden, wenn es ernst ist
    Diese Grundregel gilt schon bei Beziehungen unter Kollegen als die wichtigste. Sollte es sich nach zwei Monaten heißer Lieber herausstellen, dass die Gefühle nur einseitig sind, wird es hier nämlich gleich doppelt peinlich. Besser ist, sich dem Getuschel und im schlimmsten Fall dem Spott der Kollegen nicht unnötig auszusetzen und die Gefühle am Arbeitsplatz unter Verschluss zu halten.
  • Kontakte pflegen, auch wenn es schwer fällt
    Ging es bei der Liebe unter Kollegen nur darum, sich nicht abzukapseln, muss man bei der Liebe zum Vorgesetzten gegen Vorurteile und Misstrauen ankämpfen. Wenn also Gespräche verstummen sobald man in den Raum kommt, kann man davon ausgehen, dass die Kollegen ein Thema am Wickel hatten, was nicht beim Chef landen soll. Hier hilft nur Offenheit und Zeit: Zeigt man den Kollegen, dass man dem höhergestellten Partner die Meinungen der Belegschaft eben nicht mit dem Abendessen serviert, stehen die Chancen gut, bald wieder als normaler Mitarbeiter angesehen zu werden. Das allerdings braucht wirklich seine Zeit.
  • Professionell, diskret und offen
    Wer kennt das nicht: eine Frau bändelt mit dem Chef an und steigt scheinbar wie durch ein Wunder in der firmeninternen Hierarchie auf. Böse Zungen werden also behaupten, sie hätte sich nach oben „geschlafen“. Damit das nicht passiert, muss man als „Liebling vom Chef“ doppelt so hart arbeiten, doppelt so diskret mit den eigenen Gefühlen umgehen und offen zeigen, wovon sie wirklich profitieren.
  • Vorsorgen statt gehen müssen
    Dass die Beziehung hält, kann niemand garantieren. Dass man dem Druck bei der Arbeit und dem Getuschel in den Pausen gewachsen ist, leider auch nicht. Deshalb sollte man sich frühzeitig überlegen, ob eine Versetzung in eine andere Abteilung oder langfristig sogar die Suche nach einem neuen Arbeitgeber ratsam wäre. Auch sollte man die Beziehung selbst so pflegen, dass man sich selbst im Fall einer Trennung noch täglich in die Augen schauen kann.
  • Privat vom Geschäft trennen
    Auch wenn man als Liebste vom Chef viele Insider-Informationen bekommt, sollte man sich gut überlegen, ob und wofür man sie nutzt. Und, ob die Arbeit nicht besser außen vor bleiben sollte, wenn man sich den ganzen Tag sieht. Schließlich braucht eine Beziehung mehr als eine Gemeinsamkeit und gerade in der Konstellation Chef-Mitarbeiter braucht die Partnerschaft Anregungen „von außen“. Berufsfremde Themen sorgen dafür, dass man sich trotz unterschiedlicher Hierarchiestufen bei der Arbeit im Privatleben auf Augenhöhe begegnet.

Wer seine Beziehung also stark gegen althergebrachte Vorurteile machen will, muss zum einen offen damit umgehen, professionell und leistungsfähig arbeiten, offen mit Vorteilen umgehen und nicht zuletzt die Partnerschaft mit berufsfremden Inhalten pflegen.

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