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Jun 04 2012

Die Vogue Anti-Mager-Model-Kampagne

©Petra Dietz /pixelio.de

Was auf den Laufstegen der internationalen Modenschauen zu sehen ist, gilt für den Normal-Sterblichen größtenteils als untragbar. Und damit sollte nicht nur die futuristische Mode gemeint sein, sondern auch das Aussehen der Models: blutjung und mager bis auf die Knochen. Nach Dove und Brigitte hat nun auch die Modezeitschrift VOGUE dem Magertrend den Kampf angesagt.

Mit ca. 200.000 verkauften Exemplaren im Monat gehört das Hochglanzmagazin zu den meistverkauften in Deutschland. Für modebewusste Frauen sind deshalb sicher nicht nur die Trends in Sachen Kleidung das Maß aller Dinge, sondern auch die Models. Doch die werden immer dünner und immer jünger. Gesund ist etwas anderes.

Deshalb startet VOGUE nun eine „Health Initiative“ mit Sechs-Punkte-Plan gegen den Magertrend mit Teenagermodels. Diese weltweit angelegte Kampagne sieht vor:

  • Keine Zusammenarbeit mit Models unter 16 oder solchen, die an Essstörungen leiden
  • Bei Fashionshows und Werbekampagnen dürfen nur Models mitmachen, die mittels Ausweis nachgewiesen haben, dass sie älter als 16 Jahre alt sind.
  • Einrichtung eines Mentorenprogramms: erfahrene Models beraten die jüngeren.
  • Gesundheitsbewusste Arbeitsbedingungen, inbesondere bezüglich der Arbeitszeiten.
  • Aufklärungsarbeit und Beeinflussung von Designern weg von Super-Size-Zero hin zu normalen Größen für Mustergrößen ihrer Kleidungsstücke.
  • Verbreitung der Botschaft vom gesunden Körperbild bei jeder Gelegenheit.

Wie dies nun in der Praxis aussehen wird, bleibt spannend. Dove als Marke für Körperpflegemittel hat die Kampagne nach dem Motto „Echte Frauen haben Kurven“ ja echte Sympathiepunkte gebracht. Auch die deutsche Frauenzeitschrift Brigitte hat mit dem beispiellosen Umbruch zum Magazin ohne Models viele Fans gewonnen.

Bleibt die Frage, wie sich die Health Initiative auf den Inhalt der Modezeitschrift „Vogue“ auswirken wird. Denn was die Redaktion des Magazins unter gesunden Normalgrößen und Arbeitsbedingungen versteht muss nicht den Maßstäben von Otto-Normal-Frauen entsprechen. Zu hoffen ist aber, dass die Vogue nicht nur bei den eigenen Beiträgen auf Anti-Mager-Trend-Models setzt, sondern auch bei seinen Anzeigenkunden darauf achtet. Was nützt sonst der schönste Bericht über eine Modenschau mit normalen Models, wenn daneben eine Werbeanzeige mit Size-Zero-Frauen steht.

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