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Mai 18 2012

Qualitätssiegel für Online-Singlebörsen

©Viktor Mildenberger /pixelio.de

In Deutschland leben etwa 10 Millionen Singles. Auf der Suche nach Zweisamkeit treibt es inzwischen immer mehr von ihnen ins Internet. In Singlebörsen und Partnervermittlungen klicken sie sich zum Liebesglück – oder doch nur in (teure) Illusionen?

Sie sind die Kataloge der Liebe: Singlebörsen im Internet. Männlein und Weiblein klicken sich durch die Bildergalerien und entscheiden nach Nase, Augenblicksaufnahme und Haaren auf der Brust, ob sie eine Nachricht schreiben oder ein LIKE, FirstStep oder HOT! Setzen. Profile ohne Bild werden kaum beachtet, Profiltexte werden kaum gelesen.

Höchstens, wenn man für die Partnersuche im Onlineportal echtes Geld gelöhnt hat und sich zweimal überlegen muss, wen man für gutes Geld anschreiben will. Kein Wunder, dass sich da auch schwarze Schafe unter den Partnerbörsen breit machen. Singleplattformen also, die Werbung mit Fake-Mitgliedern machen und ihre Nutzerzahlen schön schummeln. Von undurchsichtigen und teuren Abos mal ganz zu schweigen.

Da ist es kein Wunder, dass die Liebesuchenden mit der Zeit immer skeptischer werden. Doch die Großen der Branche sind wachsam und haben nun den Kampf um das Vertrauen der Nutzer aufgenommen. Mit dem SPIN-Kodex haben die vier größten Anbieter von Singleportalen einen Maßstab gesetzt und ein Regelwerk ins Leben gerufen,

Dieser Kodex sorgt für mehr Transparenz bei kostenpflichtigen Angeboten und generell für faire Vertragsbestimmungen. Laufzeiten, Preise, Widerrufsrecht und Nutzungsbedingungen sollen danach in verständlicher Form und mit nutzerfreundlichen Konditionen gestaltet werden. Kündigungsfristen dürfen zum Ende der Laufzeit zum Beispiel nicht länger als 7 Tage betragen.

Die Verpflichtung zu umfassenden Prüfungen der Echtheit von Profilen dürfte leidgeplagten Nutzern der Singlebörsen freuen. Fake-Profile sind in jeder Single-Community mehr als genug vorhanden. Scheinbar ist es ein anregendes Hobby, Liebe-und Sexwillige online ander Nase herum zu führen.

Echtheitsprüfungen sind jedoch aufwändig für den Seitenbetreiber. Einige vergeben „NoFake“-Siegel für jeden, der einen Schnappschuß von sich mit „NoFake“-Schild einreicht. Andere gehen über den Postbestätigungsweg, bei dem die Echtheit auch schonmal über den Personalausweis stattfindet.

Ob sich unter diesen Umständen wirklich viele Partnerbörsen an diesen Kodex halten werden, ist fraglich. Die vier großen Betreiber, die den Kodex initiiert haben weisen ihn als Entscheidungs- und Orientierungshilfe aus. Solange sie die einzigen sind, die sich dem Kodex verpflichten, ist er allerdings auch nicht mehr als eine durchaus wirksame Werbemaßnahme.

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