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Jul 12 2012

Liebesleben-Urlaubs-Special Teil 15: Deutschland

Balkonien

©Marc Tollas /pixelio.de

Deutschland gilt als das Land der Effizienzdenker, als das Land der Tugenden und der Kontrolliertheit. Keine Spur von Leichtigkeit und Genuss, wie es südländische Europäer täglich zelebrieren, sobald man sie lässt. Und genauso läuft denn auch das (Urlaubs-)Flirten mit uns Deutschen ab: kontrolliert, anständig und effizient. Zumindest wenn wir im eigenen Land sind.

Die Deutschen sind im eigenen Land nicht halb so selbstbewusst unterwegs wie im Urlaub fernab der Heimat. Ausländische Frauen beklagen häufig die subtile und zurückhaltende Art unserer Männer, wenn es ums Flirten geht. Dieses schüchterne Getue hat dem deutschen Mann einen Ruf bei ausländischen Menschen den Ruf als Weichei eingebracht.

Auch die Begründung, dass zu forsche Herangehensweisen schnell als (sexuelle) Belästigung angesehen werde, lässt man da dann auch nicht gelten. Schließlich würden unsere Männer und Frauen im Ausland dafür nur zu gern gleich beim ersten Date in die Betten hüpfen.

Das Deutschland das Land der Dichter und Denker ist, scheint sich in unseren Frauen widerzuspiegeln. Werden sie angeflirtet, erwarten sie ein Feuerwerk an Kreativität, Charme und Witz. Und denken gleich darüber nach, was das zu bedeuten hat: Bin ich nur ein One-Night-Stand, wird es eine Affäre oder ist es was ernstes? Und wenn, geht das so überhaupt. Selbst mal locker den ersten Schritt auf einen Mann zuzugehen funktioniert bei uns höchstens im unverbindlichen Internet. Dabei plädieren wir doch so sehr für die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Wobei es hier ein Nord/Süd Gefälle in der Emanzipazion gibt: Während Berlinerinnen eher mal auf den Mann zugehen, sehen dass bayrische Frauen selten als eine Option zum Kennenlernen. Letztere würden auch nie gleich beim ersten Date mit dem Mann ins Bett gehen. Das geht eher in Schleswig-Holstein. Besonders mutige Flirter sind Studien zufolge die Hanburger „Jungs“. Wer hätte es den Männern aus dem kühlen Norden zugetraut.

Bei den Sexpraktiken steht übrigens die Missionarsstellung für den „deutschen Sex“. Langweilig? Im Ausland verbindet man SM-Praktiken mit unserem Land. Dann doch lieber die „übliche Nummer“. Die Mehrheit der deutschen Männer und Frauen mag es übrigens möglichst wenig behaart. Dafür sind selbst die Frauen experimentierfreudig, solange das Vorspiel beim Sex nicht zu kurz kommt.

So kann man auch beim Urlaub im eigenen Land durchaus auf seine Flirtkosten kommen und Spaß am Sex haben. Es nützt allerdings wenig, wenn man den Urlaub nicht nur sprichwörtlich auf „Balkonien“ verbringt. Man muss sich schon unter Leute wagen. Beste Flirtlocation sind da natürlich Freibad und Straßencafé. Die besten Kandidaten für mehr als nur einen Urlaubsflirt treffen die Deutschen übrigens auf den Partys ihrer Freunde. Also am besten selbst gleich eine organisieren.

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