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Dez 15 2014

Sex-Selfies: Social Media und der private Sex

© Harry Hautumm/ <a href="http://www.pixelio.de/media/180650" target="_blank">pixelio.de</a>

© Harry Hautumm/ pixelio.de

Eigentlich ist Sex etwas sehr Intimes. Uneigentlich begegnet er uns nirgends so dauerhaft und offensichtlich wie in den Social Media Kanälen. Ob bei Facebook, Instagram, Pinterest, Google+ oder Twitter: Anzügliche Szenen, laszive Blicke und eindeutige Posen. Dazu hunderte von Likes, Favs und Herzchen. Und die entsprechenden Kommentare gibt es natürlich auch dazu. Wäre doch toll, wenn man selbst mit seinen Posts genauso viel Aufmerksamkeit erhält.

Für manchen scheint der einzige Weg zu eben dieser Aufmerksamkeit im Posten von ein- bis zweideutigen Selfies zu sein. Wir erinnern uns: Selfies sind Fotos von uns selbst. Zweideutige oder sogar eindeutige Sex-Selfies zeigen als uns selbst bei Sex. Bedeutet nichts anderes, als dass wir uns fotografieren, während wir aneinander lecken, knutschen und saugen.

Bedeutet aber vielleicht auch, dass wir dann gleich noch schauen müssen, wer und wie viele das toll finden. Angeblich gibt es ja Menschen, die dafür das Liebesspiel auch gern mal unterbrechen. Nach dem Motto: „Warte Schatz, ich schau mal wie viel Likes der Blowjob uns gerade gebacht hat!“ Ab wievielen Gefällt-mir-Klicks kommt es dann wohl noch zum Orgasmus? Oder geht es nicht mehr ohne?

Für die einen mag das ja der zusätzliche Kick sein, wenn Freunde, Bekannte oder gar völlig fremde Personen Gefallen am öffentlich gemachten Liebesleben haben. Für die Partnerschaft kann so ein Sex-Selfie schon mal nach hinten losgehen. Dann nämlich, wenn nur einer von beiden dieses Foto überhaupt wollte. Oder wenn es für einen oder beide zu unangenehmen Konsequenzen führt.

Schließlich kann so ein Sex-Selfie mehr Fans haben, als man sich je vorgestellt hat. Und nicht immer sind auch nur wohlwollende Menschen dabei. Oder nur solche, die das ruhig sehen können. Wenn allerdings der (zukünftige) Chef oder später mal ein anderer Partner das intime Foto auf den Bildschirm bekommt. Tja dann ist der Spaß vermutlich doch vorbei.

Intim kann man Sex-Selfies nun eigentlich auch gar nicht mehr nennen. Zumindest nicht, wenn sie öffentlich geteilt wurden. Denn Social Media funktioniert oft genug wie ein Schneeballsystem: Schwer zu kontrollieren und nicht zu stoppen, wenn es einmal in Fahrt gekommen ist.

Warum machen Menschen dann soetwas? Die Antwort ist simpel: „Weil es gerade ein neuer Trend ist und weil es einfach alle machen können.“

 

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