Wer heute Sex ohne Folgen in Form von Nachwuchs haben will, greift zu Kondom und Pille. Nun gibt es das Kondom schon eine ganze Weile, die Pille jedoch nicht. Unsere Vorfahren mussten sich deshalb einiges einfallen lassen, um eine versehentliche Schwangerschaft zu vermeiden. Manche Methoden waren durchaus erfolgversprechend und zumindest halbwegs brauchbar. Andere mindestens skurril, wenn nicht gar unsinnig.
So waren vor allem Scheidenspülungen sehr beliebt. Nach dem Sexakt hieß es dann also Gartenschlauch in die Scheide und Wasser marsch. Wenn man auf Nummer sicher gehen wollte, setzte man dem meist kalten Wasser noch Essig oder Zitronensäure zu, um die verbliebenen Samen bewegungsunfähig zu machen. Was das für die emfindlichen Schleimhäute der Scheide bedeutet, kann man sich denken.
Zu den unwirksamsten Methoden gehört übrigens das Heraus-Hüpfen der Spermien. Und damit ist genau das gemeint, wonach es klingt: Nach dem Orgasmus steht die Frau auf und schleudert die Samenflüssigkeit mit gezielten Sprüngen, Kniebeugen oder Treppensteigen wieder aus der Scheide.
Als sicherer galt jedoch noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Kein-Spaß-keine-Schwangerschaft-Methode. Demnach wird Frau nur schwanger, wenn sie beim Sex Spaß hat und sollte deswegen beim Akt so unbeteiligt wie möglich bleiben. Zum Glück wurde die Wirksamkeit dieser Methode schnell widerlegt.
Wesentlich schlauer war die Idee des Jungfern-Tees auch nicht. Der bestand aus Rosmarin, Thymian, Lavendel und Myrte. Getrunken wurde er nur während der Menstruation, um eine Abstumpfung gegen die Wirkstoffe zu vermeiden. Er sollte aber während der gesamten Zeit bis zur nächsten Blutung vor ungewollter Schwangerschaft schützen.
Im Gegensatz zu den Menschen des frühen 20. Jahrhunderts waren die alten Ägypter wohl doch etwas schlauer. Zwar setzten auch sie auf eine Verhütung in Form eines Trunkes aaus süßem Bier, Sellerie und Öl. Wirksamer war jedoch die Verwendung von zerstoßenem Krokodildung. Man fragt sich zwar, wie sie das herausgefunden hatten, jedoch ist die Wirkung heute erwiesen, da Inhaltsstoffe des Kotes das chemische Scheidenmilieu verändern und so die Beweglichkeit der Spermien blockieren.
Auch Römer und Griechen hatten abwegige Verhütungsmethoden wie Amulette und spezielle Sexstellunge, die eine Schwangerschaft verhindern sollten. Andererseits verhüteten die Frauen hier auch mittels Schwämmchen in der Scheide. Diese waren zuvor mit dem Saft aus Granatapfelkernen, Ingwer und andere Pflanzenwurzeln sowie Olivenöl, Honig, Essig und Salzlake. Außerdem setzte man hier schon erste Pessare zur Empfängnisverhütung ein.
Mehr Informationen über skurrile Verhütungsmethoden und den Weg zur mordernen Empfängnisverhütung findet man auf der Seite des Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch.
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